Kegelbälle sind Geräte zur sexuellen Gesundheit, die die Beckenbodenmuskulatur stärken und das sexuelle Vergnügen durch eine verbesserte vaginale Spannung steigern. Obwohl Beckenbodenübungen auch ohne diese Hilfsmittel durchgeführt werden können, unterstützen Kegelbälle die Übungen und können schneller bessere Ergebnisse liefern.
Die Gesundheit des Beckenbodens ist entscheidend für die Kontrolle der Blase, den Stuhlgang und die sexuelle Funktion. Sie spielt eine wichtige Rolle während der Schwangerschaft, der Geburt und in der Erholungsphase danach. Ein schwacher Beckenboden kann zu verminderter sexueller Empfindung, Harninkontinenz und sogar zum Vorfall von Beckenorganen führen.
In diesem Leitfaden erfährst du, was Kegelbälle sind (und welche Vorteile sie bieten), wie sie funktionieren, wie man sie auswählt und verwendet und was bei der Nutzung zu beachten ist.
Was sind Kegelbälle?
Kegelbälle, auch Ben-Wa-Bälle oder Liebeskugeln genannt, sind kleine, gewichtete Kugeln, die in die Vagina eingeführt werden. Sie werden beim Beckenbodentraining verwendet, indem sie die Muskeln aktivieren und wie „Gewichtstraining“ für die Vagina wirken.
Sie sind als Einzel-, Doppel- oder Mehrfachkugeln erhältlich. Manche sind lose, viele jedoch paarweise verbunden und mit einem Rückholbändchen oder Griff ausgestattet. Einzelne Kugeln eignen sich besonders gut für Anfänger, da sie leichter zu halten sind und weniger Muskelkraft erfordern.
Gewichtete Kegelbälle funktionieren wie kleine Hanteln: Sie bieten Widerstand und helfen so, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Für Fortgeschrittene sind Sets mit verschiedenen Gewichten ideal. Es gibt auch Bälle mit inneren rotierenden Kugeln – diese sind meist größer, leichter und helfen Anfängern, ein Gefühl für das „Anspannen“ zu entwickeln.
Silikonbeschichtete Kegelbälle gehören zu den beliebtesten Varianten für alle Erfahrungsstufen. Manche vibrieren sogar, was das Vergnügen steigert und durch sensorische Reize die Muskeln zusätzlich trainiert. Das kann die Motivation erhöhen, regelmäßig zu üben.
Smarte Kegelbälle lassen sich per Fernbedienung oder App steuern – ideal für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit. Einige bieten sogar Biofeedback oder geführte Workouts an.
Kabellose Varianten bestehen oft aus Glas oder Metall und können auch im Alltag getragen werden. Glas bietet ein sinnliches Erlebnis durch Temperaturwechsel, während Edelstahlbälle (nicht vibrierend) für erfahrene Nutzer gedacht sind, da sie die größte muskuläre Herausforderung darstellen.
Wie funktionieren Kegelbälle zur Stärkung und Regeneration?
Kegelübungen trainieren den Beckenboden durch Anspannen und Entspannen der Muskulatur. Das geschieht durch ein gezieltes Hoch- und Zusammenziehen, als würde man den Urinstrahl stoppen – Kegelbälle unterstützen genau diese Bewegung.
Weitere Vorteile von Kegelbällen:
- Verbesserung der Durchblutung
- Bessere Muskelkontrolle und -wahrnehmung
- Intensivere Sexualität
- Verbesserte Blasenkontrolle
- Stärkung der Körpermitte
Allein durch das Einführen der Kugeln wird der Körper aktiviert, um sie zu halten – das führt zu intensiveren Muskelkontraktionen als ohne Hilfsmittel. Wie bei jedem Widerstandstraining ist regelmäßiges Üben entscheidend: 5–10 Minuten täglich, mehrmals pro Woche, genügen oft schon, um Stärke und Selbstbewusstsein zu gewinnen.
Hauptvorteile der Verwendung von Kegelbällen
Kegelbälle können helfen, Blasenprobleme nach der Geburt zu vermeiden. Sie sind ein starkes Werkzeug zur Regeneration und helfen, die Muskeln zu straffen. Auch für andere Nutzer stärken sie die Beckenbodenmuskulatur und unterstützen Blase, Gebärmutter, Anus und Vagina.
Die Übungen steigern die Durchblutung – das bedeutet mehr Sensibilität bei intimen Momenten. Sie können den Sex verbessern, die vaginale Muskulatur straffen, die Lust steigern und intensivere, länger anhaltende Orgasmen ermöglichen – sogar Mehrfach-Orgasmen sind möglich.
Bei älteren Menschen oder in den Wechseljahren können Kegelbälle die Gewebeelastizität erhöhen, die natürliche Lubrikation fördern und die Körperwahrnehmung stärken.
Helfen Kegelbälle beim „Vaginalen Straffen“?
Fragt man sich: „Machen Kegelbälle die Vagina enger?“ – lautet die realistische Antwort: Eine Vagina kann anatomisch nicht „enger“ gemacht werden. Die Idee, dass sie durch häufigen Sex oder Geburt „ausgeleiert“ wird, ist ein Mythos. Alter, Hormonveränderungen und Geburt beeinflussen jedoch die Muskelkraft des Beckenbodens. Das Gefühl von Straffheit entsteht durch stärkere umliegende Muskulatur.
Durch regelmäßige Übungen mit Kegelbällen und Atemtechniken kann das Gefühl von Festigkeit gesteigert werden. Erste Ergebnisse zeigen sich oft nach etwa einem Monat, deutlichere nach einigen Monaten.
So verwendest du Kegelbälle sicher und effektiv
- Finde deine Beckenbodenmuskulatur, z. B. durch Einführen eines Fingers und Anspannen.
- Lege dich auf den Rücken und trage etwas Gleitgel auf den Eingang der Vagina oder das Gerät auf.
- Führe die Kegelbälle vorsichtig wie einen Tampon ein – nicht zu tief.
- Spanne die Muskeln nach oben und innen an, halte 5–10 Sekunden und entspanne. Mehrmals wiederholen.
- Trage sie anfangs nur ein paar Minuten, mit Übung kannst du die Dauer erhöhen.
- Entferne sie durch Ziehen am Rückholbändchen oder durch leichtes Pressen in der Hocke, wenn kein Griff vorhanden ist.
Beginne mit kurzen Sitzungen und höre auf deinen Körper. Anzeichen von Überlastung sind Schmerzen, Muskelzucken, Krämpfe oder ein Druckgefühl. In dem Fall: sofort entfernen und pausieren.
Die richtigen Kegelbälle für deine Bedürfnisse
Anfänger starten am besten mit größeren, leichteren Kugeln aus Silikon und Rückholschlaufe. Kleinere und schwerere Varianten sind für Fortgeschrittene geeignet. Wichtig: Das Gewicht langsam steigern.
Materialien:
- Silikon: Körperfreundlich, weich, leicht zu reinigen
- Metall: Klein, schwer, für Profis
- Glas: Für Temperaturspiel, leicht zu reinigen
- Naturstein (Yoni-Eier): Nicht empfohlen, da porös und schwer zu entfernen
Empfehlungen:
- LELO Smart Beads: Mit Rückholband, ideal für Anfänger und Fortgeschrittene
- KegelSmart 2: Eiförmig mit Vibrationsfeedback
- LELO Beads: In verschiedenen Gewichten
- HULA Beads: Fernsteuerung mit Vibrationsfunktion für mehr Lust
Pflege:
Vor und nach jedem Gebrauch mit warmem Wasser und milder Seife oder Toy Cleaner reinigen. Gut trocknen und sauber aufbewahren.
Häufige Fragen
Wer sollte Kegelbälle nicht verwenden?
Bei Schwangerschaft, nach der Geburt ohne ärztliche Freigabe, bei Infektionen, Pilzinfektionen oder Schmerzen – lieber verzichten.
Was ist bei übermäßig angespannten Beckenbodenmuskeln?
Hier können Kegelbälle kontraproduktiv sein. Kläre das mit einemeiner Physiotherapeutin für Beckenbodengesundheit.
Wann zeigen sich erste Ergebnisse?
Oft nach einem Monat – bei regelmäßiger Anwendung.
Wie den Fortschritt verfolgen?
Smart-Kegelbälle mit Biofeedback oder ein Tagebuch zur Dokumentation von Sitzungen und Veränderungen.
Fazit: Dein Beckenboden verdient Aufmerksamkeit
Kegelbälle bieten zahlreiche Vorteile, um den Beckenboden – das Kraftzentrum deines Körpers – zu stärken. Sie unterstützen bei Rückbildung nach der Geburt, fördern Blasenkontrolle und verbessern die Orgasmusfähigkeit. Ob Anfängerin oder Fortgeschrittener – es gibt passende Optionen für jede*n.
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